Kostenlose Webinare zur Einführung des BorderTarget Operating Model helfen bei der Vorbereitung

Get Ready for Brexit – Der Brexit erfordert einmal mehr Ihre Aufmerksamkeit. Ab dem 31. Januar 2024 führt die britische Regierung schrittweise das Border Target Operating Model (BTOM) ein. Am 31. Januar 2024 wird die Gesundheitsbescheinigung für tierische Erzeugnisse, Pflanzen und Lebensmittel mit mittlerem Risiko aus der EU gelten. Bis zum 30. April 2024 werden Nämlichkeitskontrollen und physische Inspektionen hinzukommen. Schließlich werden bis zum 31. Oktober 2024 Sicherheitserklärungen für EU-Einfuhren vorgeschrieben, wobei ein begrenzter Datensatz eingeführt wird, um die Zollerklärungen zu vereinfachen.

Sie sind herzlich eingeladen, an mehreren Online-Veranstaltungen teilzunehmen, die Sie über diese Themen informieren. Diese sind für Unternehmen relevant, die tierische Produkte, Fischprodukte, Pflanzen, pflanzliche Produkte und/oder tierische Lebensmittel in das Vereinigte Königreich exportieren. Hier finden Sie die aktuellste Übersicht.

Bitte beachten Sie! Die britische Regierung (DEFRA) bietet monatlich branchenspezifische Online-Schulungen an, um Unternehmen auf die neuen veterinär- und pflanzenschutzrechtlichen (SPS) Einfuhrkontrollen (Zertifizierung und Grenzkontrollen) im Rahmen des neuen Border Target Operating Model (BTOM) vorzubereiten. Die aktuelle Liste der DEFRA Webinare finden Sie hier.

Neue Zollregeln für UK-Importe rücken näher

Get Ready for Brexit Newsletter – Am 31. Januar 2024 werden die ersten Maßnahmen des Border Target Operating Model im Vereinigten Königreich (UK) in Kraft treten. Für eine große Gruppe von Tierische Produkte, Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse wird dann bei der Einfuhr in das Vereinigte Königreich ein Pfytosanitär- oder Veterinärzertifikat ab einem mittleren Risiko erforderlich sein. Die britische Regierung wird ab dem 30. April 2024 auch Inspektionen dieser Ladungen durchführen. Dieser Newsletter wird Ihnen bei Ihren Vorbereitungen weiterhelfen.

Defra Border Target Operating Model (BTOM) Webinare, Aufnahmen und Veranstaltungen online verfügbar

DEFRA – Die Aufnahmen der letzten DEFRA-Webinare können auf der BTOM-YouTube-Seite angesehen werden. Die DEFRA wird auch weiterhin alle Aufnahmen von Webinaren auf diese Seite hochladen, wenn die BTOM-Umsetzung voranschreitet. Zögern Sie nicht, die Seite zu abonnieren, um über die neuesten Videos auf dem Laufenden zu bleiben.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier. Hier können Sie sich auch für die neuen Veranstaltungen anmelden, die DEFRA noch organisiert.

Prüfen Sie vor der Abreise ins Vereinigte Königreich immer, ob Aktionen erforderlich sind

www.getreadyforbrexit.eu – Für den Zugang von Fracht in das Vereinigte Königreich wendet die britische Regierung jetzt zwei verschiedene Modelle an: die Temporary Storage und das Pre-Lodgement. Als Frachtführer müssen Sie im Voraus wissen, welches Zugangsmodell für Ihre Fracht gilt. Das Pre-Lodgement erfordert ein entschiedenes Handeln Ihrerseits, bevor Ihr Fahrer zum Fährterminal fährt. Erkundigen Sie sich daher sorgfältig, welches Modell für die jeweilige Sendung gilt. Unnötige Verzögerungen am niederländischen Fährterminal und an der britischen Grenze können so vermieden werden.

Wann Temporary Storage, wann Pre-Lodgement?
Die britischen Häfen, die von den niederländischen Fährbetreibern angefahren werden, erlauben beide Zugangsmodelle. Schauen Sie in dieser Liste der einzelnen Fährbetreiber nach, wann Ihre Ladung zwischengelagert und wann vorgelagert wird. Vorsicht! Eine falsche Wahl des Modells kann nach der Ankunft in den niederländischen Fährterminals in der Regel nicht mehr korrigiert werden. Die Sendung fällt dann automatisch in das Modell der vorübergehenden Verwahrung.

Temporary Storage: keine vorherigen Maßnahmen erforderlich
Ladung, die im Rahmen der Temporary Storage in das Vereinigte Königreich gelangt, kann bis zu 90 Tage lang an der Grenze in einer Zwischenlagereinrichtung (in der Regel das Terminal) gelagert werden. Bevor Ihr Fahrer zum niederländischen Fährterminal aufbricht, sind keine gesonderten Maßnahmen erforderlich. Nach der Anmeldung durch den Einführer im Vereinigten Königreich oder seinen Vertreter bei den britischen Zollbehörden werden die Waren an ihren endgültigen Bestimmungsort weiterbefördert.

Pre-Lodgement: erst handeln, dann fahren
Bei Pre-Lodgement gibt der britische Einführer oder sein Vertreter die Anmeldung ab, noch bevor die Fähre die Niederlande verlässt. Spediteur auf niederländischer Seite aufgepasst: Bevor der Fahrer zum Fährterminal fährt, müssen Sie zunächst im UK Goods Vehicle Management Service (GMVS) folgendes tun:

  • Im GVMS verknüpfen Sie die im Vereinigten Königreich abgegebene Einfuhranmeldung mit Ihrem Anhänger. Dazu verwenden Sie die MRN(s), die Ihnen der britische Importeur oder sein Vertreter übermittelt hat.
  • Sie geben die Goods Movement Reference (GMR) ein, die GVMS dann mit Ihrer Fährbuchung generiert. Nur wenn das Fährterminal bei Ankunft Ihres Anhängers über die GMR verfügt, kann Ihre Fracht ohne Verzögerung weiterbefördert werden.

Lesen Sie hier, wie Sie für jede Sendung eine GMR erhalten

Einmalige Registrierung in GVMS
Um GVMS für Pre-Lodgement-Sendungen zu nutzen, müssen Sie sich als Frachtführer einmalig bei der britischen Regierung registrieren.

Hilfreiche Informationen für die richtige Nutzung von GVMS
Die britische Regierung bietet mehrere nützliche Informationen, um Ihnen den Einstieg in GVMS zu erleichtern:

Inspektion im Vereinigten Königreich ja oder nein

Bei Ankunft im Vereinigten Königreich kann die GVMS-Fracht im Allgemeinen sofort weiterbefördert werden. Alternativ dazu kann der Fahrer zur Kontrolle an eine Inland Border Facility (IBF) verwiesen werden. Prüfen Sie vor Ihrer Ankunft im Vereinigten Königreich auf dieser praktischen Website der britischen Regierung, ob dies auf Ihre Fracht zutrifft. Sie müssen nur den GMR für Ihre Fracht ausfüllen. Ein Klick und Sie wissen, woran Sie sind. Wenn tatsächlich eine Inspektion erforderlich ist, hilft Ihnen die Website, die in 12 Sprachen verfügbar ist, weiter.

Die britische Regierung hilft auch Ihnen auf Ihrem Weg!

www.getreadyforbrexit.eu – Wie in den Niederlanden bemüht sich auch die britische Regierung darum, Sie optimal über alle Anforderungen zu informieren, die im Verkehr mit dem Vereinigten Königreich gelten.

24/7-Helpline von Gov.UK
Bei allen Fragen zu Ihren Ausfuhren nach oder Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich können Sie sich rund um die Uhr an die Helpline der britischen Zollbehörde (HMRC) wenden: +44 300 322 9434. Chatten mit HMRC ist ebenfalls möglich.

Dringendes Problem an der Grenze?
Steckt Ihre Fracht an der Grenze fest? Rufen Sie bei dringenden Fragen +44 300 322 9434, Option 1, an.

Handbuch für Spediteure
Mit dem Carriers‘ Handbook (in englischer Sprache) stellt die britische Regierung Spediteuren ein umfassendes Nachschlagewerk zu den Vorschriften für die verschiedenen Arten von RoRo-Transporten (begleitet und unbegleitet) zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich zur Verfügung.

Die Website bietet noch mehr Informationen
Viele Informationen über den Geschäftsverkehr mit dem Vereinigten Königreich finden Sie auch auf dieser Website der britischen Regierung (auf Englisch).

UK Government publishes new draft Border Target Operating Model

NBCC – Today the UK Government, with the support of the Scottish and Welsh Governments, has published our new draft Border Target Operating Model (TOM).

The publication can be accessed: The Border Target Operating Model: Draft for Feedback

A press release containing additional background can be accessed at: UK Government publishes draft proposals for new border controls – GOV.UK (www.gov.uk)

The Minister of State for the Cabinet Office with responsibility for the border, Baroness Neville-Rolfe, and Borders Group Director, Tom Smith, are hosting a call today, Wednesday 5th April, at 16:00 (NL time), at which they will present the new TOM. Plans will also be set out for a period of engagement in the coming weeks.

This is a public call open to government and industry stakeholders. The link to the All Stakeholder Call can be found here.

Responding to the publication of draft proposals from Government for new border controls, William Bain, Head of Trade Policy at the British Chambers of Commerce, said: 

“The British Chambers of Commerce is a big believer in the shift to a digital trade system. If it is done properly then smaller firms will see benefits when it comes to importing goods into Great Britain.

“Providing certainty for business is crucial and the focus must now be on delivering to the timescales set out. This will need a concerted effort to get the physical and digital infrastructure in place.

“It is then vital that companies, here and across the world, involved in sourcing and supply chains, are properly prepared for these changes and the introduction of new trusted trader arrangements.

“We look forward to engaging with our members and businesses across the UK on the details during the six-week consultation period ahead and pre-implementation period thereafter, as well as Government, to ensure the switchover runs as smoothly as possible.”

UK hat neues Zollanmeldesystem

Getreadyforbrexit –Seit dem 1. Oktober 2022 hat das Vereinigte Königreich das Zollanmeldesystem CHIEF durch eine moderne und sicherere IT-Plattform ersetzt, die Customs Declaration Service (CDS). Alle britischen Deklaranten müssen jetzt handeln.

Die Umstellung findet in zwei Phasen statt:

  • Nach dem 30. September ist es für britische Deklaranten nicht länger möglich, über CHIEF Importdeklarationen abzuwickeln.
  • Nach dem 31. März 2023 stoppt auch die Abwicklung von Exportdeklarationen über CHIEF.

Unterstützung und eine Seite mit Anleitungsvideos stehen zur Verfügung, um den britischen Anmeldern bei der Registrierung und dem Betrieb des CDS zu helfen. Parteien, die nach dem 30. September (teilweise) nicht in der Lage sind, CDS zu nutzen oder einen Zollagenten zu beauftragen, können hier eine kurze Verlängerung für die Nutzung von CHIEF beantragen.

Sorgen Sie dafür, dass Ihre britischen Kontakte rechtzeitig auf das neue Anmeldesystem vorbereitet sind. Sonst kommt es bei Ihrer Ladung in UK möglicherweise zu Verzögerungen. Weitere Informationen finden Sie auf Customs Declaration Service.

Interview Smeets Ferry: „Fährtransport ist eine ganz andere Geschichte geworden“

„Die Arbeit hat sich völlig verändert, mit viel mehr Verwaltungsaufwand“, antwortet Geschäftsführer Lucien Stötefalk auf die Frage, was der Brexit für Smeets Ferry bedeutet. „Ohne die richtigen Vorbereitungen kommt man in den Niederlanden nicht mehr auf das Terminal und im Vereinigten Königreich kann man es nicht mehr verlassen. Fährtransport ist eine ganz andere Geschichte geworden“, Smeets Ferry hat für die ganzen Verwaltungsaufgaben zwei, drei zusätzliche Leute eingestellt. „So sorgen wir dafür, dass unsere Planer weiter gut ihre Planungsarbeit machen können.“ 

Geschwindigkeit ist im Fährverkehr essenziell. Durch den Brexit hat sich die Umlaufgeschwindigkeit in jedem Fall reduziert, stellt Stötefalk fest. Durch die Anschaffung von hundert zusätzlichen Trailern, teilweise auch aus Wachstumsgründen, wird dies durch Smeets Ferry aufgefangen. „Wir haben außerdem einmal kritisch analysiert, welche Ladung wir transportieren wollen und welche nicht. Sammelguttransporte haben wir vollständig eingestellt. Die Gefahr von Verzögerungen ist einfach zu groß.“

Gute Informationen essenziell

Smeets Ferry erledigt keine Zollangelegenheiten oder Voranmeldungen bei den Terminals über Portbase. Dies überlässt das Unternehmen den Kunden selbst. „Für uns ist es jedoch sehr wichtig, dass der Kunde die Informationen gut anliefert. Die Zollbehörde verlangt, dass die Ladung exakt beschrieben wird (Verpackung, Anzahl Kolli, Gewicht). Sonst bekommt man Probleme, insbesondere bei Importen in die Niederlande. Wenn die Angaben im Manifest und in der Einfuhrerklärung nicht übereinstimmen, entsteht ein Mismatch, das hinterher viel Recherchearbeit erfordert. Kurz nach dem Brexit war das ein Drama. Inzwischen ist die Zahl der Mismatches bei uns minimal.“

„Bei dem aktuellen Mangel an Fahrern können wir es uns nicht erlauben, dass ein LKW und Trailer unnötig stillsteht“, fährt Stötefalk fort. „Die Kunden wissen deshalb, dass wir den Trailer abkoppeln und die Kosten weitergeben, wenn sie die korrekten Unterlagen nicht rechtzeitig anliefern. Wenn wir nach einiger Zeit bei einem solchen Kunden keine Verbesserung feststellen, dann verabschieden wir uns von ihm. Zum Glück sind das absolute Ausnahmen.“

Automatisierung hilft

Wegen des Brexit hat Smeets Ferry auch den Automatisierungsgrad erhöht. „In unserem Planungssystem ist jetzt auch automatisch sichtbar, wenn alles für einen Trailer auf Grün steht und dieser auf das Terminal gebracht werden oder es verlassen darf. Vorher mussten wir uns für diese Informationen ständig in Portbase einloggen, bzw. auf der britischen Seite in Destin8. Das bedeutete für eine Person jeden Tag 5-6 Stunden Arbeit. Jetzt geschieht dies automatisch.

Schneller Transport über Rotterdam

Alle Transporte von Smeets Ferry ins Vereinigte Königreich laufen über den Hafen von Rotterdam. Stötefalk saß im Projektteam von Get Ready for Brexit, in dem sich alle Glieder der Logistikkette bei den Vorbereitungen auf den Brexit für einen weiterhin schnellen Transport über die niederländischen Häfen eingesetzt haben. „Ich denke, dass wir mit dieser Zusammenarbeit als BV Niederlande etwas Besonderes geschafft haben.“ Das bedeutet nicht, dass alles immer gut abläuft. „GVMS/GMR bereiten auf britischer Seite noch immer ab und zu Probleme, der Kunde gibt eine falsche oder unvollständige Nummer ein, es gibt eine Störung bei der Zollbehörde… In diesen Fällen muss immer gepuzzelt werden, um das Problem zu lösen. Auch dafür brauchen wir unsere zusätzlichen Mitarbeiter.“

Von aktuellen Problemen, wie auf der Strecke Dover – Calais, bleibt Smeets Ferry dank der Entscheidung für Rotterdam verschont. „Die große Herausforderung ist die Terminalkapazität. Die Trailer dürfen dort nicht unnötig stillstehen. Ansonsten gerät alles ins Stocken. Wir haben die Terminals nachdrücklich dazu ermuntert, die entstehenden Kosten weiterzugeben, sodass der Kunde in Bewegung kommen muss.“

Schwierige erste Monate

Rückblickend zieht Stötefalk das Fazit, dass die ersten Monate nach dem Brexit schwierig waren, sich die Situation inzwischen aber deutlich verbessert hat. „Das transportierte Volumen war in der Anfangszeit deutlich kleiner. Auch die Zollabfertigungen sorgten für Verzögerungen. Nach jahrelanger Vorbereitung war doch noch nicht jeder vorbereitet. Dank der von uns getroffenen Maßnahmen haben wir es bei Smeets Ferry schnell wieder in gute Bahnen gelenkt. Mit den hundert zusätzlichen Trailern kommen wir auf insgesamt 500, und wir möchten weiter wachsen.“

Interview Mammoet Ferry Transport: „Nischenmarkt, der spezielle Expertise erfordert“

„Wegen des Brexit sind wir dabei, unser Equipment zu vergrößern. In einem ersten Schritt haben wir von 400 auf 485 Trailer erhöht und wachsen jetzt weiter bis auf 600 Trailer“, erzählt Paul Kruisbergen von Mammoet Ferry Transport. Der Betriebsleiter nennt drei Gründe. „Zuerst einmal brauchen wir durch den Brexit für das gleiche Volumen mehr Trailer. Durch die ganzen zusätzlichen Formalitäten dauern die Transporte länger. Außerdem erwarten wir, beim Verkehr mit dem Vereinigten Königreich weiter wachsen zu können. Darüber hinaus haben wir Anfang 2022 den Direktverkehr von Rotterdam nach Irland aufgenommen.

Wasserbetteffekt hin zu unbegleitetem Transport

Für Mammoet Ferry Transport hatte der Brexit eine positive Folge. Auch Corona hat dabei geholfen. „Wir führen als Unternehmen nur unbegleitete Transporte durch. In der Coronazeit sahen wir einen deutlichen Wasserbetteffekt, bei dem Ladung von den Kanalrouten mit viel begleiteten Transporten zu den Häfen für unbegleiteten Transport verlagert wurde.“ Kruisbergen stellt außerdem fest, dass viele Transporteure, für die das Vereinigte Königreich nur ein Nebenschauplatz war, abgesprungen sind. „Das Vereinigte Königreich ist jetzt echt ein Nischenmarkt, der spezielle Expertise erfordert. Es ist nicht einfacher geworden, ihn zu bedienen. Nicht jeder Transporteur will sich dabei die Finger verbrennen. Das spielt uns in die Hände.“ Ein Selbstläufer ist das übrigens nicht. „Für die administrative Verarbeitung von Aufträgen, die Eingaben in die Zollsystem etc. haben wir in unserem Unternehmen neun zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.“

 Kenntnisse erweitern

Mammoet Ferry Transport gehört zum Logistikdienstleister NeeleVat. Mit einem Team von 30 Deklaranten kann das Unternehmen auch die gesamte Zollabfertigung für die Kunden übernehmen. Nach Meinung von Kruisbergen war die Erweiterung der Kenntnisse als Vorbereitung auf den Brexit die wichtigste Aufgabe. „Eigentlich war für jeden der Umgang mit Dokumenten neu. Das hat vor allem in den ersten Monaten nach dem Brexit zu einigen Problemen geführt. Alle Datenübermittlung findet bei uns elektronisch mit EDI-Berichten statt. Aber letztendlich muss jeder wissen, welche Informationen dafür benötigt werden. Die größte Herausforderung war, in kurzer Zeit den Wissenstand bei Kollegen, Kunden und Transporteuren zu vergrößern. Wir haben immer versucht, diesbezüglich in einfachen Worten zu kommunizieren. Wir wollen einen schwierigen Prozess für jeden so einfach wie möglich machen. Sowohl administrativ als auch beim Transport selbst.“

Schwaches Bild

Die Verschiebung der für den 1. Juli 2022 angekündigten nächsten Zollregelungen durch die britische Seite nennt Kruisbergen ein schwaches Bild. „Wir waren darauf vorbereitet, das Vereinigte Königreich offensichtlich nicht. Die Frage ist, wann sie wohl so weit sind. Wenn es immer wieder Verschiebungen gibt, wird es schwierig, der Logistikkette zu erklären, dass man vorbereitet sein muss. In neun von zehn Fällen passiert das deshalb erst im letzten Moment.“

Rotterdam als Vorbild

Mammoet Ferry Transport fährt von Rotterdam aus mit allen Fährgesellschaften: DFDS, StenaLine, CLdN und P&O. Kruisbergen begrüßt, wie der Hafen die notwendigen Brexit-Prozesse eingerichtet hat. „Vor allem die Entscheidung, über Portbase mit einem einzigen System den Informationsaustausch mit allen Reedereien zu organisieren, funktioniert sehr gut.“ Das Vereinigte Königreich könnte sich an der Rotterdamer Vorgehensweise ein Beispiel nehmen.“ Er fände es schön, wenn die Niederlande die digitalen Systeme noch weiter miteinander verknüpfen würden. „Sodass zum Beispiel die Daten aus einer Exporterklärung automatisch in der ENS (Entry Summary Declaration) zu verarbeiten sind und von dort aus von selbst wieder in eine Importanmeldung gelangen.“

Zeit und Aufmerksamkeit vermeiden Fehler

Auch Mammoet Ferry Transport hatte es nach dem Brexit im Verkehr aus dem Vereinigten Königreich mit Mismatches zu tun. Zurückblickend stellt Kruisbergen fest, dass die niederländische Zollbehörde hier in der Anfangszeit flexibel mit umgegangen ist. Inzwischen kann der Fährtransporteur Unstimmigkeiten zwischen dem Manifest und der Einfuhranmeldung größtenteils vermeiden. „Das ist vor allem unserem System und den EDI-Verbindungen zu verdanken. Vorweg haben wir den dafür benötigten Informationen viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet. Das wirkt sich für uns jetzt echt vorteilhaft aus.“

Aufschub weiterer britischer Zollvorschriften bis Ende 2023

www.getreadyforbrexit.eu – Das Vereinigte Königreich (UK) hat die für den 1. Juli 2022 und spätere Zeitpunkte angekündigte Einführung von Zollvorschriften verschoben. Insbesondere müssen sich die Unternehmen derzeit NICHT auf Folgendes vorbereiten:

  • Obligatorische Sicherheitserklärungen für alle Frachtgüter – ENS
  • Zertifizierung für die meisten veterinärmedizinischen und pflanzenschutzrechtlichen Güter
  • Kontrollen dieser veterinär- und pflanzenschutzrechtlichen Ladung an den Grenzkontrollstellen
  • Zertifizierung und Kontrollen für alle Milcherzeugnisse
  • Bescheinigung und Kontrollen für alle übrigen Veterinärgüter

Die britische Regierung hat angekündigt, dass sie im Herbst 2022 eine neue Regelung für Einfuhrkontrollen veröffentlichen will. Dies wird im Rahmen eines Zielbetriebsmodells geschehen. Die Einführung wird dann Ende 2023 beginnen.

Die offizielle Erklärung der britischen Regierung zur Verschiebung können Sie hier nachlesen. Eine Übersetzung dieser Informationen für die Wirtschaft ist auf rvo.nl zu finden.

Achtung! Alle bestehenden Zollvorschriften im Vereinigten Königreich bleiben in Kraft.