Wie funktioniert die Hafenlösung für Brexit in den Niederländischen Hafen??

Um die kettenweite Lösung für Brexit in den niederländischen Häfen zu nutzen, müssen Unternehmen gemeinsam mit ihren Kettenpartnern 5 Schritte durchlaufen. Die Fähr – und Shortsea-Terminals haben entschieden, dass der Fahrer ohne die Voranmeldung von Zolldokumenten über Portbase keinen Zugang bekommt und die Ladung somit nicht transportiert werden kann. Nur auf diese Weise kann die „digitale Grenze“ funktionieren und sorgt für eine schnellere Abwicklung im Vergleich zu zeitraubenden Kontrollen von Hand.

Was sind die Folgen des Brexit in den niederländischen Häfen?

Da Großbritannien aus der Europäischen Union ausgetreten ist, führt zu einer Grenze und erfordert die Beachtung von Zollformalitäten. Dies beinhaltet automatisch, dass Parteien in der Logistikkette voneinander abhängig sind. Mit den Informationen des einen muss ein anderer seine nächsten Schritte unternehmen. Der Exporteur oder Importeur muss eine Zollerklärung bei der Zollbehörde machen. Das ist der erste Schritt. Die Zolldokumenten müssen dann am Terminal über Portbase vorangemeldet werden. Geschieht dies nicht, bleiben die Waren – und somit auch der Fuhrunternehmer – per Definitionen vor der Grenze stecken. Sie können es mit dem Online-Checkin am Flughafen vergleichen. Vor dem Einchecken müssen Sie erst ein Ticket gebucht haben. Mit der Ticketnummer können Sie sich vorab einchecken, sodass dies bei Ihrer Ankunft am Flughafen bereits digital erledigt ist und Sie ohne Verzögerung durchgehen können.

Weshalb bekomme ich keinen Zugang zum Terminal und was kann ich tun?

1) Buchung ist nicht beim Fährterminal  oder Shortsea-Terminal bekannt:

  • Lassen Sie überprüfen, ob die Buchungsnummer korrekt ist.
    • Buchungsnummer nicht korrekt? Lassen Sie über Portbase die Voranmeldung der Zolldokumente beim Terminal korrigieren.
    • Buchungsnummer korrekt? Lassen Sie Kontakt zu Portbase aufnehmen unter servicedesk@portbase.com.

2) Es wurde keine Zollerklärung bei der Zollbehörde eingereicht:

  • Lassen Sie nachträglich eine Zollerklärung bei der Zollbehörde einreichen.
  • Lassen Sie anschließend die Zolldokumente elektronisch über Portbase beim Terminal anmelden.

3) Die Zolldokumente wurden nicht oder unkorrekt über Portbase beim Terminal angemeldet:

  • Lassen Sie nachträglich die Zolldokumente elektronisch über Portbase beim Terminal anmelden.

4) Sie haben keinen gültigen Ausweis:

  • Nehmen Sie Kontakt zum Konsulat oder zur Botschaft Ihres Heimatlandes auf.

Was ist / tut Portbase?

Portbase wurde im Jahr 2009 von der Hafenbehörde Rotterdam und Port of Amsterdam gegründet und besitzt eine breite Unterstützung bei den Hafenunternehmen. Ziel ist es, durch die Bündelung in einer einzigen Schaltstelle die Logistikketten der niederländischen Häfen so attraktiv wie möglich zu machen. Portbase verbindet dazu alle Parteien in den Logistikketten der niederländischen Häfen. Über das Port Community System ermöglicht Portbase den Datenaustausch zwischen Unternehmen und den Austausch von Informationen mit Behörden, um schneller, effizienter und kostengünstiger arbeiten zu können. Zusammen mit einer wachsenden Community macht Portbase das Teilen von Daten immer wertvoller. Mit dem Ziel, die niederländische Hafencommunity und damit die Häfen zu den intelligentesten Europas zu machen. Portbase ist neutral, von und für die Hafencommunity und arbeitet nicht profitorientiert.

Was muss ich pro Transport bei der Zollbehörde erledigen und was macht Portbase?

Sie machen eine Zollerklärung bei der Zollbehörde. Darin teilen Sie mit, welche Waren Sie transportieren. Bevor Sie eine Zollerklärung abgeben können, brauchen Sie eine EORI-Nummer. Dies ist eine Identifikationsnummer, die Ihr Unternehmen einmalig bei der Zollbehörde anfordern muss, sodass Sie dort bekannt sind. Nachdem Sie eine Zollerklärung abgegeben haben, bekommen Sie von der Zollbehörde eine individuelle Nummer (z.B. Movement Reference Number = MRN) für die eingereichte Sendung zugeteilt.

Diese Dokumentnummer der Zollbehörde brauchen Sie, um über Portbase die Zolldokumente beim Terminal voranzumelden. Bei Portbase verknüpfen Sie die Zollangaben (MRN) mit den benötigten Logistikangaben (welcher LKW/Container/Trailer, welches Terminal, welche Zeiten etc.). Durch Ihre Voranmeldung über Portbase sorgen Sie dafür, dass alle notwendigen Zollformalitäten automatisch auf dem Terminal erledigt werden. So kann Ihr Transport ohne Aufenthalt stattfinden.

Welchen Einfluss hat der Brexit auf den Transport von Pflanzen oder pflanzlichen Produkten?

Auch beim Transport von Pflanzen und pflanzlichen Produkten ändert sich wegen des Brexit viel. Lesen Sie auf der Website der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Warensicherheit worauf Sie beim Import oder Export von Pflanzen und pflanzlichen Produkten achten müssen.

Welchen Einfluss hat der Brexit auf den Transport von Tieren und tierischen Produkten?

Auch beim Transport von Tieren und tierischen Produkten ändert sich wegen des Brexit viel. Lesen Sie auf der Website der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Warensicherheit worauf Sie beim Import oder Export von Tieren und tierischen Produkten achten müssen.

Wie vermeide ich, dass ich auf dem Terminal vor einer geschlossenen Schranke stehe?

Kontrollieren Sie vor der Abfahrt den Status Ihrer Zolldokumente auf dem Terminal mithilfe der Portbase-Dienste Import Status und Track & Trace.

Nutzen alle Fährgesellschaften die Portbase-Lösung?

Ja, Portbase arbeitet an einer Lösung für Stena Line (Hoek van Holland, Europoort), CldN (Rotterdam), DFDS (Vlaardingen und IJmuiden) und P&O Ferries (Europoort).

Wird die Zollbehörde durch die Get Ready for Brexit Hafenlösung weniger Kontrollen durchführen?

Die Zollbehörde führt risikobezogene Kontrollen durch. Sie überprüft dabei, ob die Formalitäten eingehalten wurden (z.B. gibt es eine Ausfuhranmeldung, ansonsten darf die Sendung nicht weg).
Die Get Ready for Brexit Lösung wird also nicht zu weniger Kontrollen führen. Grundsätzlich führt die niederländische Zollbehörde intelligente Kontrollen mit minimalem Eingriff in die Logistikkette durch, wobei sie davon ausgehen, dass alle Formalitäten erfüllt sind. Der durch Get Ready for Brexit automatisierte Prozess in den Häfen macht dies möglich.